DAS TRIENT VON HEUTE
Ausgangspunkt ist die Via Verdi, deren Bau am Ende des 19. Jh.s das Stadtbild veränderte. Diese städtebauliche Maßnahme wurde von den damaligen ästhetischen Grundsätzen und Idealen inspiriert, die von Modernität und Effizienz geprägt waren. Um Platz für die neue Straße zu schaffen, wurden die an der Westseite des Domplatzes stehenden Häuser abgerissen. Dadurch entstand ein direkter Zugang zum Fluss. Die neue Straße war als Symbol der Modernität gemeint. Daher wurden entlang ihres Verlaufs zahlreiche Gebäude errichtet, deren Zweckbestimmung in Zusammenhang mit Kultur, Bildung oder Arbeit steht. Damit sollte auf die Grundwerte für die Zukunft der Stadt hingewiesen werden. In dieser Straße nahmen die Società Filarmonica [Philharmonische Gesellschaft] im Neorenaissance-Stil, die älteste öffentliche Grundschule der Stadt sowie ein industrielles Sägewerk ihren Sitz: die erste in einem Neorenaissance-Gebäude (1); die zweite im Palazzo degli Studi (2), der später zum Sitz der renommierten soziologischen Fakultät wurde; das Sägewerk im Gebäude, das jetzt die Jurafakultät (3) beherbergt. Der Via Verdi weiterfolgend, erreicht man den Palazzo dell'Agricoltura [Palast der Landwirtschaft], heute Sitz der Wirtschaftsfakultät (4), und eine ehemalige Getreidemühle [Molino Vittoria] (5), heute Sitz der Universitätsbibliothek. Im Laufe der folgenden städtebaulichen Entwicklungen haben namhafte zeitgenössische Architekten bedeutende sowie futuristische Projekte in Trient realisieren können. Mit einem kurzen Abstecher in die Via Tommaso Gar kann man z. B. den neuen Sitz der Fakultät für Literatur und Philosophie (6) bewundern. Die Via da Sanseverino in Richtung Süden einschlagend, erreicht man den prächtigen Palazzo delle Albere (8), den ehemaligen Herrensitz des Geschlechts Madruzzo, der heute das Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst [Museo di Arte Moderna e Contemporanea] beherbergt. In unmittelbarer Nähe des Palazzo ist eine neue erstklassige Wohn- und Geschäftsgegend mit besonderer Rücksichtnahme auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gebaut worden. Im Mittelpunkt des von Renzo Piano entworfenen Areals steht das neue Trienter Museum der Wissenschaften [Museo delle Scienze di Trento, MUSE] (9) und die neue Universitätsbibliothek.
Martedì, 30 Settembre 2014 - Ultima modifica: Lunedì, 20 Giugno 2022