Stadtturm und Palast des Prätors
Das östliche Teil des Domplatzes enthält die erste Bischofsresidenz, die danach als Palazzo Pretorio (Palast des Prätors) bezeichnet wurde, und die Torre di Piazza (Turm des Platzes), die also Torre Civica (Turm der Stadt) benannt wurde, weil sie ein Zeichen der Gemeindemacht war. Infolge des Brandes, der sich im Jahre 2015 entwickelte, können der Stadtturm und die unterliegende Porta Veronensis (Veronesisches Tor) nicht besichtigt werden.

Der Stadtturm wurde ungefähr 1150 auf den Ruinen von Porta Veronensis errichtet. Die Porta Veronensis war das Eingangstor von Trient entlang der Claudia Augusta Strasse. Der Turm diente als Vorposten für die Verteidigung des Platzes und wurde vom Prinzbischof erfordert. Der Stadtturm ist aus Ammoniten-Kalkstein gebaut, mit über zwei Meter dicken Mauern sah er ziemlich imposant aus; seine originelle Höhe betrug ungefähr 22 Meter. Ein Dokument des Jahres 1224 bestätigt, dass der Turm mit Glocken ausgerüstet war, um die Zeit des Arbeitstages zu schlagen. Ein weiteres Dokument des Jahres 1321 erwähnt einen gewissenen Giovanni, der als Gefängniswache bekannt war. Man kann also daraus entnehmen, dass der Stadtturm am Anfang eine Befestigung mit Verteidigungsfunktionen war und dass in der Folge zu einem Gefängnis wie Torre Vanga und Torre della Tromba wurde. Er beherbergte maximal sechs Leute, die auf Gerichtsurteil warteten. Das Gericht befand sich in dem anliegenden Palazzo Pretorio, der mit den ersten drei Stockwerken des Stadtturmes angeschlossen war. Manche Zellen waren für die Frauen bestimmt (sie wurden daher "feminèle" genennt). Die Zelle, die als "fermaiola" bezeichnet wurde, war für die Schuldner bestimmt. Man kann noch heute manche Schriften sehen, die von den Sträflingen wahrscheinlich mit verrüsteten Nägeln gemacht wurden. Auch die Löcher, die zur Durchgang der Speise für die Sträflinge dienten, sind heute gut erhalten. Die Glockenzelle beherbergte traditionell zwei Glocken, die so wichtig waren, dass sie einen Namen trugen. Die Dokumente sagen uns, dass im Jahre 1449 ein gewissener Bartolomeo da Rimini nach Trient gerufen wurde, um die Glocken zu giessen. Die Glocke "Renga" rief die Bürger zu einer öffentlichen Versammlung (Arengo), während die kleinere Glocke "Guardia" die Stunden schlug und vor Bränden warnte. Die Glockenschläge des Stadtturmes dienten zur Zeitgestaltung des Stadtlebens, während die der benachbarten Domkirche von San Vigilio zur religiösen Zeitgestaltung dienten. Im Jahre 1545, am Anfang des Konzils von Trient, wurde der Stadtturm mit Fresken verschönert und man installierte ein neues Uhrwerk. Die Fassade, die sich an dem öffentlichen Platz wendete, stellte Bilder von San Vigilio, dem Schutzheiligen der Stadt, und von seiner Mutter Santa Massanza dar. Die Fresken waren Werk des veronesischen Malers Gerolamo Fontana; sie wurden 1723 von dem berühmten Maler Antonio Gresta aus Ala restauriert. Leider sind sie heute verloren gegangen. Während der Festen des Konzils von Trient (1545 - 1563) und jedes Mal wichtige Personalitäten die Stadt besuchten, wurde der Stadtturm beleuchtet und aus seinem Höhepunkt Feuerwerke gezündet. Im August 2015 hat ein Brand die Glocke "Renga" des 18. Jahrhunderts beschädigt (die Glocke "Guardia" des 15. Jahrhunderts, die ein wertvolles Bild des Simonino aufweist, befand sich glücklicherweise in einem Lager für die Restauration). Die hohe Temperatur des Brandes hat das Zinn geschmolzen. In der Legierung gibt das Zinn die Tonfülle der Glocke. Die Glocke ist gefallen und ihr Glockenschwengel fiel darunter und beschädigte die unterstehende Treppe. Die Glocke, die "stumm" geblieben ist, wurde restauriert und in der selben Lage gestellt, wo sie gefunden wurde; eine neue Glocke wurde als Ersatz gegossen. Sie hat die selbe Tonfülle der Originalglocke. In der letzten Restauration der Gemeinde wurden die Mauer befestigt und eine neue, moderne Stahltreppe zur Glockenzelle ausgeführt. Die neue Treppe führt auch zum Oberteil des Stadtturmes, wo man eine wunderbare Ansicht des Domplatzes geniessen kann. Die Brennspüren an den Balken sind als Beweis des Ereignisses erhalten worden. Der Stadtturm ist derzeit 44 Meter hoch. Er liegt in der Nähe des Tridentiner Diözesenmuseums, das in seinen Sammlungen wichtige Funde des Konzils von Trient aufnimmt.
Nützliche Informationen für Personen mit Behinderung
Es gibt 2 für Personen mit Behinderung vorbehaltene Parkplätze in der Via Garibaldi in einer Entfernung von 30 Metern. Der Eingang mit einer 7,40 m langen Rampe und einer Steigung von 9% ist jener des Museo Diocesano. Die Besichtigung des Turms ist vorzumerken. Der Turm weist 12 Ebenen vor, die durch Stufenrampen miteinander verbunden sind. Der Eingang zum Turm und der Videoplatz, der den virtuellen Besuch ermöglicht, befinden sich im zweiten Stock des Museo und sind durch einen Treppenlift, Aufzug und mehrere Rampen (maximale Steigung 15%) erreichbar. Die behindertengerechten Toiletten befinden sich im Erdgeschoss des Museo und sind über eine 88 cm lange Rampe mit einer Steigung von 15% zugänglich.
Manuelle Eingangstür: (120 cm breit mit einem 125 cm hohen Türgriff, benötigte Kraft zum Öffnen 10 kg)
Treppenlift: (70x85cm, Tragfähigkeit 190 kg)
Aufzug: (80 cm breite Tür, Maße 110x140 cm, externes Schaltbrett 110 cm und internes Schaltbrett 130 cm)
Behindertengerechte Toiletten: (80 cm breite Tür, Maße 182x174, 41 cm hohes Wc mit beidseitigen Handgriffen
Immagini
Martedì, 30 Settembre 2014 - Ultima modifica: Venerdì, 14 Luglio 2023